Die FOS-Gestaltung zeigt Gesicht – Aktionstag Glückspielsucht

 

„Gesicht zeigen“ war das Motto beim diesjährigen Aktionstag gegen Glückspielsucht am 27. September 2023. Gesicht zeigten nicht nur die Schülerinnen und Schüler der FOS-Gestaltung, sondern auch die Suchthilfe Aachen und zwei betroffene junge Menschen, die von ihren eigenen Erfahrungen einer Glückspielsucht berichteten.

Zu Beginn erwartete die Schülerinnen und Schüler in der Suchthilfe ein sehr aufwändig gestalteter interaktiver Aktionspfad durchs gesamte Haus: An sechs verschiedenen Stationen wurden die Themen Werbung und Fallen von Glücksspiel, Fallbeispiele und der Ablauf einer ersten Beratung thematisiert. Die Schülerinnen und Schüler kamen mit den „echten“ Menschen in der Beratung in Kontakt und konnten von einer Psychologin erfahren, welche Hilfestellungen die Suchtberatung geben kann.
Und sie erfuhren noch etwas ganz Wichtiges: Dort arbeiten Menschen, die helfen und unterstützen: Ganz ohne Zwang für die Ratsuchenden.

Der erste Gedanke am Tag: „Wo platziere ich meine Wette?“

In einem Gespräch mit zwei betroffenen Menschen (24 und 26 Jahre alt) konnten die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie sich eine Glückspielsucht auf das Leben auswirkt. „Der ganze Tag war bestimmt von der Sucht“, erzählten sie. Die Schülerinnen und Schüler hatten zahlreiche Fragen an die beiden. So erzählten die beiden: „Wenn das Geld nicht mehr reichte, wurden eben andere Quellen gesucht.“ Das Geld leihen, um die nächsten Wetten zu platzieren oder in das nächste Pokerspiel zu gehen, war häufig das Mittel der Wahl – selten wurde den Freunden und der Familie hierbei gesagt wofür. „Klar, habe ich viele Menschen verletzt und belogen und habe richtig viel Mist gebaut“, erzählten die beiden aus ihrem Leben. Süchtig ist man erstmal alleine.

Der Kick war das Gewinnen, der Fall waren die Schulden.

Die Sucht war verbunden mit dem Wunsch nach dem Erleben des Gewinnens. Irgendwann ging es nicht mehr um Geld, es ging um die Quote, um das Gewinnen, um das wieder reinholen der Schulden. Die Nacht wurde zum Tag und jede noch so kleine Sportveranstaltung in der Welt bot online die Möglichkeit zu Gewinnen. Den Preis dafür zahlen die beiden noch heute, die seit mehr als einem Jahr in Beratung und Therapie in der Suchtberatung Aachen betreut werden. „Die Schulden sind noch da aber wir arbeiten dran, das Stück für Stück abzubauen. Die Sucht wird nicht mehr gehen aber der Suchtdruck ist nur noch punktuell da“, so erzählen sie. Rückfälle gab es auch schon aber seit die Beratung begonnen hat, haben sie Strategien gelernt damit umzugehen.

„Der Aktionstag war sehr lehrreich. Ich habe viel Neues erfahren und auch viel über die schlimmen Seiten.“ „Ich finde es gut, dass es sowas wie die Kooperation mit der Suchthife, gibt und auf das Thema so aufmerksam gemacht wird.“ (Schüleraussagen im Nachgespräch)

Mit vielen Eindrücken bedankten sich alle Beteiligten sehr herzlich für die Möglichkeit diesen Tag gemeinsam in der Suchthilfe Aachen erleben zu können. Frau Diederen und Frau Engelhardt von der Suchthilfe Aachen und auch Herr Huppertz und Herr Vasta als kooperierende Lehrer waren sich sehr einig, diese erfolgreiche Kooperation weiterführen zu wollen.

Auch unterrichtlich wird das Thema nochmal aufgegriffen, wenn die beiden Klassen an dem landesweiten Plakatwettbewerb Glüxxit zum Thema Glückspielsucht teilnehmen werden. Die letztjährigen Ergebnisse des Wettbewerbs sind auch in den Räumen der Suchthilfe Aachen ausgehängt.

Timo Vasta
Fachbereichsleitung FOS-Gestaltung


Kontakt

Sollten weiterführende Fragen zum Thema Sucht bestehen, finden Sie hier die Kontaktmöglichkeit zur Suchthilfe Aachen: www.suchthilfe-aachen.de

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